Gerade weil sich aufgrund des Arbeitskräftemangels die Kräfteverhältnisse zugunsten der Arbeitnehmerschaft verschieben, gewinnen die Bedürfnisse der Angestellten an Bedeutung. Im Fokus steht dabei die Teilzeitarbeit. Die AXA KMU-Befragung zeigt, dass heute eine Mehrheit der KMU das Bedürfnis nach Teilzeitarbeit positiv bewertet. Doch die positive Beurteilung hat Grenzen: Bei den meisten Schweizer KMU wird zwar das Arbeiten mit einem 80-Prozent-Pensum akzeptiert, tiefere Pensen, die für den Wiedereinstieg nach einer Mutter- oder Vaterschaftspause wichtig wären, werden jedoch weit kritischer beurteilt.
80-Prozent-Teilzeitarbeit geniesst heute bei den KMU eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung. Ganz anders sieht es mit der gesetzlichen Viertagewoche aus. Der Widerstand dagegen hat zugenommen. Die Antworten machen deutlich, dass die KMU sehr unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was eine allgemeine Viertagewoche ist. Offensichtlich ist die Viertagewoche in der Schweiz bis heute eher ein Schlagwort als ein etabliertes Konzept. Wird sie als Reduktion der Arbeitszeit bei gleichem Lohn verstanden, stösst bei den meisten KMU auf taube Ohren.
Mit der KMU-Arbeitsmarktstudie will die AXA in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Sotomo Erkenntnisse über die Herausforderungen und Spannungsfelder in Bezug auf die KMU und ihre Arbeitskräfte gewinnen. Für die vorliegende zweite AXA KMU-Arbeitsmarktstudie befragte das Forschungsinstitut Sotomo 301 Schweizer KMU mit fünf und mehr Beschäftigten aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz.