Frauen und Vorsorge – mehr Wissen für gleiche Chancen

Ein wichtiger Faktor für die ökonomische Ungleichheit von Frauen und Männern ist der unterschiedliche Umgang mit Geldanlagen. Frauen setzen bei ihrem Ersparten oft allein auf Sicherheit und belassen ihr Geld auf dem Sparkonto. Männer wählen demgegenüber vermehrt renditeorientierte Anlagen wie Aktien oder Fonds und erzielen damit kurz und vor allem langfristig weit mehr Rendite. Durch das unterschiedliche Anlageverhalten werden bestehende Vermögensunterschiede laufend verstärkt. Die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG (Zurich) und der Verein Geschlechtergerechter haben in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Sotomo das unterschiedliche Spar- bzw. Anlageverhalten von Frauen und Männern untersucht. Von besonderer Relevanz sind diese Unterschiede im Hinblick auf die Altersvorsorge. Die Vorsorgelücke, die viele Frauen bei ihrer (obligatorischen) Altersvorsorge beklagen, wird durch die oftmals fehlende private Anlagebereitschaft zusätzlich verstärkt. Dabei minimiert der sehr lange Anlagehorizont beim privaten Alterssparen nicht nur das grössere Kursrisiko renditeorientierter Anlagen, sondern führt langfristig auch zu besonders grossen Vermögenszuwächsen, auf welche viele Frauen durch ihren passiven Umgang mit Erspartem verzichten. Frauen begründen ihren Verzicht auf den Erwerb von Wertschriften wie Aktien oft mit fehlendem Wissen. Da es sich dabei um Wissen handelt, das alle erwerben können, fehlt es offenbar auch an Engagement und Selbstvertrauen, sich dieses Wissen anzueignen. Dabei könnte ein aktiveres Anlageverhalten einen Beitrag dafür leisten, das Vorsorgegefälle zwischen Frau und Mann zu verringern.

Angebot