Gemäss Angaben des BAZL entsprechen die CO2-Emissionen des internationalen Flugverkehrs aus der Schweiz 10 Prozent der gesamten CO2-Emissionen dieses Landes. Der tatsächliche Anteil des Luftverkehrs am menschengemachten Klimaeffekt wird aufgrund der speziellen Wirkung des Strahlungsantriebs in Reise-flughöhe teilweise als deutlich grösser eingeschätzt (IPCC 2007). Aufgrund dieses substanziellen Betrags und der bisher fehlenden Treibstoffbesteuerung im Flugverkehr steht in der Schweiz gegenwärtig die Einführung einer Flugticketabgabe zur Debatte. Nach dem Ständerat hat sich auch die zuständige Umweltkommission des Nationalrats (UREK-N) für eine Flugticketabgabe ausgesprochen. Die Flugticketabgabe soll als Lenkungsabgabe ausgestaltet werden, bei der die Haushalte, die wenig fliegen, in der Bilanz finanziell profitieren, während Vielflieger mehr bezahlen, als sie rückerstattet erhalten. Dabei sind unterschiedliche Modelle zur Erhebung und Rückerstattung der Flugticketabgabe möglich.
Diese Studie, die sotomo im Auftrag des Vereins Rote Anneliese erstellt hat, liefert empirische Grundlagen zur Beurteilung der finanziellen Betroffenheit der Schweizer Bevölkerung durch unterschiedlich ausgestaltete Flugticketabgaben. Dafür wurden erstmals der Umfang und die Verteilung der flugbasierten CO2-Emissionen in der Schweiz untersucht und auf dieser Basis die finanziellen Effekte von zwei konkreten Flugticketabgabe-Modellen beziffert.