Krankheit, Gesundheit und auch der Tod stehen seit Beginn der Covid-19-Pandemie im Scheinwerferlicht der öffentlichen Debatte. Diese Studie zeigt nun, wie die einschneidende Erfahrung der letzten anderthalb Jahre den gesellschaftlichen Umgang mit Krankheiten und die Erwartungen ans Gesundheitswesen verändert haben. Sie untersucht, wie sich die langanhaltende Krisensituation auf die Gesundheit der Bevölkerung und ihr Gesundheitsverhalten ausgewirkt hat. Der direkte Vergleich mit der Befragung unmittelbar vor dem ersten Lockdown macht hier einen besonders spannenden Zeitvergleich möglich. Dabei wird sichtbar, wie stark gerade auch im Kontext der Pandemie die körperliche und mentale Dimension von Gesundheit zusammenwirken. Der allgemeine Gesundheitszustand kommt im psychischen Befinden zum Ausdruck und umgekehrt. Die Studie zeigt, dass trotz breiter medialer Thematisierung der psychischen Folgen der Corona-Krise, immer mehr, vor allem junge Menschen, der Ansicht sind, dass in der Gesellschaft zu wenig Verständnis für das Kranksein besteht – insbesondere im psychischen Bereich. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung und darunter besonders viele Junge, fühlt sich unter Druck «immer gesund und leistungsfähig zu sein». Statt die Sensibilität für Erkrankungen zu fördern hat die Pandemie, den Druck erhöht stets zu fit und funktionstüchtig zu sein.
Die Studie auf Französisch und Italienisch finden sich hier:
L’étude sur la santé CSS 2021
Lo Studio sulla salute di CSS 2021