Wohnraum für Zürich und die Schweiz

Die Studie vergleicht die Bevölkerungs- und Wohnbaudynamik der sechs grossstädtischen Agglomerationen der Schweiz und legt den Fokus auf Zürich. Datengrundlage sind die Bevölkerungs-, Wohnungs- und Gebäudestatistiken des Bundesamts für Statistik sowie Mietpreisanalysen aus der Strukturerhebung. Untersucht wird, wie seit 2016 neuer Wohnraum entsteht, wie effizient Ersatzneubauten sind, wie sich Mietpreise zwischen Neubauten, Sanierungen und Bestandswohnungen unterscheiden und welche Bevölkerungsgruppen von Neubauten profitieren.

Die Ergebnisse zeigen ein klares Bild: Zürich ist die einzige Agglomeration, in der die Bevölkerung schneller wächst als der Wohnungsbestand. Dadurch erhöht sich der Druck auf den Wohnungsmarkt spürbar. Ersatzneubauten spielen hier eine zentrale Rolle. Unter Berücksichtigung der vorgehenden Abrisse decken diese dennoch einen Drittel des Bevölkerungswachstums ab. So entstehen in Zürich im Schnitt 2.8 neue Wohnungen pro abgerissene.
Ersatzneubauten sind in Zürich besonders verbreitet und tragen wesentlich zum Wachstum bei, ihre Effizienz ist jedoch tiefer als in den Westschweizer Agglomerationen (wo i.d.R. mehr als 6 Wohnungen pro abgerissene entstehen).

Bei den Mietpreisen verschwinden die Unterschiede zwischen Neubau und Bestand weitgehend, sobald Wohnungen nach einem Mieterwechsel neu vermietet werden. Auffällig ist jedoch, dass totalsanierte Wohnungen teurer sind als Neubauten, ohne zusätzliches Angebot zu schaffen. Neubauten wiederum spielen eine zentrale Rolle für junge Erwachsene und Familien, die ohne neues Angebot kaum eine Wohnung finden. Sie werden mehrheitlich von ansässigen Personen bezogen, während sanierte Wohnungen häufiger von ausländischen Haushalten übernommen werden, die im Schnitt höhere Preise zahlen. Insgesamt sind die Wohnkosten für die Mehrheit tragbar, doch das untere Einkommensdrittel ist deutlich stärker belastet. Neubauten wirken zudem über Umzugsketten entlastend auf den Markt: Für jede neu bezogene Wohnung werden weitere frei.

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