Schlierens Wandel in sozialgeographischer Perspektive

Bis 2008 hat sich die Einwohnerzahl Schlierens in etwa im Gleichtakt mit dem gesamten Kanton Zürich bewegt. Seither erlebt die Stadt einen einzigartigen Wachstumsboom, der weit über dem Niveau der Region, des Kantons und der Schweiz liegt.

Es sind zwei sich überlagernde Faktoren, die dieser Wachstumsdynamik zugrunde liegen. Sie ist zum einen eine Folge der starken internationalen Zuwanderung. Und sie ist Ausdruck einer verstärkten Reurbanisierung. Personenfreizügigkeit und die anhaltend starke internationale Zuwanderung bilden das Fundament für das Wachstums Schlierens, sie genügen als Erklärung nicht. Zwar waren die urbanen Zentren schon immer wichtige Magnete der internationalen Migration. Die neue Zuwanderung, die vermehrt von Gutqualifizierten geprägt ist, zeichnet sich durch eine besondere Zentrumsaffinität aus. Sowohl die Arbeitsplätze wie auch die Lebensorientierung der Zugewanderten sind grossstädtischer als in allen Phasen zuvor.

Verstärkt werden dadurch die ohnehin bestehenden Reurbanisierungstendenzen. Gentrifizierung, stark steigende Wohnungspreise an zentralen Lagen, Verdrängung und Ausdehnung der städtischen Kernzonen sind die wohlbekannten und diskutierten Folgen dieser Entwicklung.

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